Junglehome Tutorial - 2. Schritt, "die grobe Zeichnung"
Ein einfaches, billiges DinA4 Druckerpapier und mein holzeingefasster Faber-Castell Bleistift der Stärke 3B.
Soein grobes Bild befindet sich also im Kopf ... wie das Haus aus der leicht schrägen Perspektive an der Wand neben dem Wasserfall steht.
Stellt sich erstmal die grundlegendste Frage: "Hochformat oder Querformat?". Das Haus auf Stelzen wäre natürlich recht hoch ... da aber der Wasserfall auf der einen, und der Aufgang zur anderen Seite gedacht war, hmmm ... ja, die Höhe war eigentlich eine recht feste Größe, also lass ich lieber vorallem die Breite variable - für die Zeichnung also Querformat!
Dann sollte man niemals zu groß anfangen, Platz für Details braucht man in der Vorzeichnung eh nicht, und so bleibt später immernoch Platz! Tatsächlich sind oben vom Originalblatt ca. 1,5cm abgeschnitten, zu den Seiten jeweils 1 und 2 cm. Diesen Platz braucht man auch, denn nach dem Scannen entscheidet sich die sehr wichtige genaue Wahl für den Bildausschnitt!
Das ganze schließt natürlich nicht aus, jenach belieben auch auf anderen Papiergrößen zu zeichnen - für das vorherige Bild (Pilz, Gitarrist, Schnecke) war die Zeichnung gerademal 6cm breit.
Generell bevorzuge ich bei den Zeichnungen eine nurnicht zu saubere Arbeit - dann würde man da dazu neigen, die Zeichnung zulange überall durchschimmern zu lassen, und es fiele am Ende schwer, sich davon zu lösen. Ist sie dagegen grob, kommt man garnicht umhin sie früh rigoros zu übermalen - was zu einem geschlosseneren rein gemalten Look führt.
Zudem lege ich bei der Zeichnung noch keinen allzu hohen Wert auf die Values(Helligkeitswerte) oder generell auf die Lichtrichtung - da bietet mir der PC eine sicherere Methode, ohne den Konzept-Part, also die Verständlichkeit der Zeichnung zu gefärden.
Wichtig ist in diesem Stadium also, dass ich meine Gedanken festhalte und zusammenführe.
So kann dennoch durchaus stellenweise ein Lichtbefall angedacht werden(hier schön zu sehen am Hausdach, oder an dem/der dunklen Ast/Belaubung vor dem hellen Wasserfall).
Angefangen bin ich dann zu zeichnen mit dem Haus ansich als für mich essentiellster Bildbestandteil. Dem Wasserfall nach links hin schon bewußt, habe ich mich zuerst nach rechts und dann nach unten hin gewandt. Dann wurde mir mehr und mehr bewußt, dass auf der linken Seite ein definierter Gegenpart zum Haus entstehen müßte, der auch die andere Uferseite symbolisiert. Hätte ich diesen Teil auch als mehr oder weniger wirres Dschungle-Durcheinander belassen, würde das Wasser optisch nach links wegdriften - hätte keinen wirklichen Halt. Das ganze auch durchaus in Bezug auf die dann schon mitangedachten dunkleren Bildteile gemünzt, die den hellen Wasserfall rahmen sollten.
Den Baum gezeichnet schön und gut, aber es fehlte noch etwas. Zu dem Zeitpunkt sah die linke Hälfte getrennt von dem eigentlichen Bild aus ... fügte sich nicht wirklich ein ... eine Verbindung mußte her, die Brückenidee war geboren.
Nur wie designed man diese Brücke, dass sie sich auch wirklich harmonisch ins Bild einfügt? Eine Hängebrücke bot sich bei der Örtlichkeit natürlich an, aber der Bogen der Seile und der Bogen den die Bretter beschreiben ist durchaus nicht beliebig! Man könnte es GoldenGate-artig mit recht ebenen Boden und stark hängende Seile wählen - oder umgekehrt straffe Seile und leicht durchhängendem Grund.
Letztendlich hab ich mich für die insgesamt recht stark gebogene Brücke entscheiden, um den Fluß des Wasserfalls zusätzlich zu unterstützen - dieser wirkt dadurch kraftvoller, dass die Brücke eher labil wirkt, und sich quasi dem Druck des Wassers beugt.
Zusätzlich dazu habe ich im unteren Teil mit den Steinen an der Stromschnelle diesen Bogen wiederholt aufgegriffen.
Und auch der "Vorhang" über dem Eingangsbereich war eine spätere Entscheidung, nachdem mir das Heim auf der Seite vorher noch zu gerade abfiel, zu seperat vom Wasserfall abstand.
Übrigens sieht man in der Zeichnung auchnoch gut, wie am Horizont anfangs noch sehr hohe Berge angedacht waren, die aber der Perspektive nicht wirklich gerecht und daher auf ein Minimum reduziert wurden, um geradenoch Tiefe zu verleihen.
Apropos Horizont, ebenfalls schon in diesem Stadium war es beschlossene Sache, als Kontrast den Dschungle nach oben hin nicht fortzuführen. Vielmehr als weiterer Kontrastpunkt bot es sich an eine helle Fläche(den Himmel ;) einzusetzen; und diese wäre bei weitergeführtem Dschungle, und damit starker Bewaldung, so nicht möglich gewesen. Also definieren wir einfach den Steilhang als wetterbestimmend und wechseln in der Hochebene auf ein eher trockenes Klima.
Abschließend in diesem Stadium war mir klar, müsse auchnoch etwas lebendiges mit ins Spiel - es sollte das bisherige Bild nicht aus den Angeln heben, eher noch einen zusätzlichen Akzent liefern. Es sollte dazu dienen, das Haus nicht allzu verkommen und unbewohnt aussehen zu lassen. Also entschied ich mich für ein kleines angelndes Männchen und skizziert es ganz grob hinein ... genaueres wollte ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht festlegen.
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